
Lippisch-polnischer Kanzeltausch
80 Jahre nach Kriegsende predigen Bischof Koroza und Landessuperintendent Arends
Mit diesem Kanzeltausch wollen die beiden leitenden Geistlichen der Partnerkirchen des Endes des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai 1945 gedenken, der mit dem deutschen Überfall auf Polen begann. Zugleich wollen sie ein Zeichen der Versöhnung und des Friedens setzen.
Bischof Koroza predigt in der Christuskirche über die gleiche Bibelstelle wie Landessuperintendent Arends einen Tag später in Warschau. Es geht um die menschliche Erfahrung von „Finsternis und Schatten des Todes“ und die Bitte, dass Gott unsere Füße auf den Weg des Friedens richten möge (Lukasevangelium 1, Verse 78 und 79). Beide Predigten werden nachher dokumentiert.
Die Partnerschaft zwischen der Evangelisch-reformierten Kirche in Polen und der Lippischen Landeskirche wurde 1997 durch einen Vertrag besiegelt. Die freundschaftliche Beziehung geht aber deutlich weiter zurück. Schon mitten im Kalten Krieg wurden bewusst Kontakte gepflegt, die die Grenzen der verfeindeten Blöcke überwanden und Versöhnung lebten.
Seitdem gibt es vielfältige Aktivitäten, von offiziellen Besuchen über Jugendbegegnungen und inhaltlichen Konsultationen bis hin zu Onlineformaten. Auch persönliche Freundschaften haben sich gebildet.
Die kleine Evangelisch-reformierte Kirche in Polen umfasst acht Kirchengemeinden mit insgesamt knapp 2.000 Gemeindemitgliedern. Sie ist damit die kleinste Mitgliedskirche des Polnischen Ökumenischen Rates im mehrheitlich römisch-katholischen Polen.
Die Lippische Landeskirche ist mit rund 131.000 Mitgliedern in 65 reformierten und lutherischen Kirchengemeinden eine der kleineren Landeskirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).