Archiv 2005 - 2001

09.10.2002

Liebespaare lesen das Hohelied

Pressemitteilung: Liebespaare lesen das Hohelied. Projekt der evangelisch-reformierten Gemeinde Horn

Pfarrer Maik Fleck, Initiator und Begleiter des Projekts: „Sie sollen erproben: Wie kann ich das, was da steht, meinem Gegenüber sagen?“ Die Ergebnisse sollen an einem Abend zunächst in der Horner Kirche, dann aber vielleicht auch an anderen Orten in Lippe vorgestellt werden. Dazu kommt Musik, die die Paare auswählen.
Zur Vorbereitung ist neben Übungssitzungen ein gemeinsames Wochenende geplant. Es soll den Paaren Gelegenheit geben, sich dem Text anzunähern und Erfahrungen zu sammeln.
Der Zeitplan sieht vor, die beteiligten Paare bis Ende Oktober zu finden. Zwei Einführungs- und Übungsabende sind im November und Dezember geplant, das gemeinsame Wochenende im Januar oder Februar. Bis Mai sollen dann noch drei bis vier Aufführungsproben folgen.
Interessierte Liebespaare sind aufgerufen, sich bei Pfarrer Maik Fleck zu melden: Telefon 05234/2439, E-Mail: maik.fleck@gmx.de

Unter dem Motto „Suchen. Und finden.“ wird das bundesweite Jahr der Bibel 2003 von den christlichen Kirchen verschiedener Konfessionen getragen. Ziel ist, die Bibel in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit zu bringen. Das Leben mit der Bibel in den Gemeinden soll gestärkt werden. Und schließlich sollen Menschen für die Bibel neu begeistert werden. Zentrale Großveranstaltungen, regionale Aktionen und lokale Initiativen werden sich dazu ergänzen. Die Bibel hat wie kein anderes Buch unsere Kultur geprägt. Sie zeugt aber auch von Kulturen, die uns heute fern sind. Das Projekt „Liebespaare lesen das Hohelied“ ist ein Beispiel für einen ungewöhnlichen Zugang zu einem eher unbekannten biblischen Text als kulturelles Ereignis.

Textbeispiel aus dem Hohen Lied

Übersetzung Martin Luther (Kapitel 4):

Siehe, meine Freundin, du bist schön! Siehe, schön bist du! Deine Augen sind wie Taubenaugen hinter deinem Schleier. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die herabsteigen vom Gebirge Gilead. Deine Zähne sind wie eine Herde geschorener Schafe, die aus der Schwemme kommen; alle haben sie Zwillinge, und keines unter ihnen ist unfruchtbar. Deine Lippen sind wie eine scharlachfarbene Schnur, und dein Mund ist lieblich. Deine Schläfen sind hinter deinem Schleier wie eine Scheibe vom Granatapfel. Dein Hals ist wie der Turm Davids, mit Brustwehr gebaut, an der tausend Schilde hangen, lauter Schilde der Starken. Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen, die unter den Lilien weiden. Bis der Tag kühl wird und die Schatten schwinden, will ich zum Myrrhenberge gehen und zum Weihrauchhügel. Du bist wunderbar schön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir. Komm mit mir, meine Braut, vom Libanon, komm mit mir vom Libanon, steig herab von der Höhe des Amana, von der Höhe des Senir und Hermon, von den Wohnungen der Löwen, von den Bergen der Leoparden! Du hast mir das Herz genommen, meine Schwester, liebe Braut, du hast mir das Herz genommen mit einem einzigen Blick deiner Augen, mit einer einzigen Kette an deinem Hals. Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester, liebe Braut! Deine Liebe ist lieblicher als Wein, und der Geruch deiner Salben übertrifft alle Gewürze. Von deinen Lippen, meine Braut, träufelt Honigseim. Honig und Milch sind unter deiner Zunge, und der Duft deiner Kleider ist wie der Duft des Libanon. Meine Schwester, liebe Braut, du bist ein verschlossener Garten, eine verschlossene Quelle, ein versiegelter Born. Du bist gewachsen wie ein Lustgarten von Granatäpfeln mit edlen Früchten, Zyperblumen mit Narden, Narde und Safran, Kalmus und Zimt, mit allerlei Weihrauchsträuchern, Myrrhe und Aloe, mit allen feinen Gewürzen. Ein Gartenbrunnen bist du, ein Born lebendigen Wassers, das vom Libanon fließt. Steh auf, Nordwind, und komm, Südwind, und wehe durch meinen Garten, dass der Duft seiner Gewürze ströme! Mein Freund komme in seinen Garten und esse von seinen edlen Früchten.

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