Archiv 2005 - 2001

11.09.2002

„Kriegerische Aktionen bieten der Gewalt einen neuen Nährboden“

Pressemitteilung: Erklärung zum 11. September – Dank an Helfer und Spender bei der Flutkatastrophe

„Kriegerische Aktionen bieten der Gewalt einen neuen Nährboden, sie nehmen das Leid Unschuldiger in Kauf“, heißt es in dem Text: „Es droht eine nicht mehr zu kontrollierende Eskalation.“ Alle Beteiligten sollten die Instrumentarien der Vereinten Nationen nutzen. Im Bemühen um gewaltlose Überwindung der Gewalt weiß sich die Lippische Landeskirche mit vielen Kirchen weltweit verbunden.
Der Landeskirchenrat ruft in dem Rundbrief außerdem die Wahlberechtigten dazu auf, am 22. September von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Verdrossenheit und Unlust am Politischen würden dem Gemeinwesen schaden. „Der Verdruss verweigert sich den anstehenden, drängenden Gemeinschaftsaufgaben“, erklärt der Landeskirchenrat in dem von Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier unterzeichneten Schreiben. Die politisch Verantwortlichen werden zu Transparenz aufgerufen. Sie sollten bevorstehende Belastungen nicht beschönigen oder verschweigen. Ohne Parteitaktik müssten diese Aufgaben angegangen werden: „den Frieden zu wahren, die soziale Gerechtigkeit zu vertiefen, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, das Leben zu schützen, die Schuldenlast zu mindern, die wir nicht den nach uns Kommenden aufbürden dürfen.“
Die Kirchenleitung hat auch der Opfer der Flutkatastrophe gedacht. Sie weist darauf hin, dass die Schäden allein im Bereich der Partnerkirche in Anhalt auf zwei Millionen Euro beziffert werden. Die Lippische Landeskirche unterstützt regulär die evangelischen Kirchen im Osten Deutschlands jährlich mit 1,4 Millionen Euro. Nach den Überschwemmungen seien die tatkräftige und finanzielle Nothilfe „fast beispiellos, bewegend und ermutigend“ gewesen. Beim Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland sind bisher 36 Millionen Euro an Spenden für die Flutopfer eingegangen. Die Evangelische Kirche Anhalts hat sich im Namen der dort wohnenden Menschen bei ihrer Partnerkirche in Lippe bedankt. „Diesen Dank manchen wir uns zu eigen und geben ihn gerne an die Menschen in Lippe weiter“, schreibt der Landeskirchenrat. Zur Linderung der Not nach der Flut werden von der Lippischen Landeskirche noch einmal gesondert 250.000 Euro bereitgestellt. Dies ist Teil einer konzertierten Aktion der Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland.

» Die Erklärung im Wortlaut

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