Archiv 2005 - 2001

26.05.2002

Den Gesetzen des Marktes trotzen

Pressemitteilung: 20 Jahre Eine-Welt-Laden Alavanyo in Detmold

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Auch Textilien wie diese Decke, hergestellt in Ghana in traditioneller Kente-Weberei, sind im Alavanyo-Laden zu finden.

Dieser Laden der Lippischen Landeskirche trotzt nun seit fast einem Vierteljahrhundert den scheinbar unumstößlichen Gesetzen des Marktes. Hier arbeiten 20 Frauen ehrenamtlich, also ohne dafür Geld zu bekommen. Und was noch viel bemerkenswerter ist: Hier werden Preise verlangt, die der Markt eigentlich gar nicht hergibt, damit die Erzeuger in Afrika, Asien und Lateinamerika für ihrer Arbeit ein bisschen gerechter bezahlt werden. So etwas geht eigentlich nicht, aber es geht eben doch, und das seit zwanzig Jahren.
Wieso? Wenn das Geschäft zu Lasten der eigenen Gesundheit oder auf Kosten der Erzeuger geht, dann sind nicht wenige Menschen auch bereit den Preis zu bezahlen, den diese Ware eigentlich mindestens kosten müsste. Und Christen setzen sich dafür ein, dass das möglich wird. Kirchenrat Andreas-Christian Tübler sprach am Sonntag im Gottesdienst in der Marktkirche von einer „heilsamen Unruhe“, die ehrenamtlich und engagiert für produktive Partnerschaft genutzt werde. In dem Namen gebenden Dorf Alavanyo in Ghana befindet sich eine Berufsschule für Landwirtschaft und Handwerk, die jungen Menschen Perspektiven eröffnet. Träger dieser im ganzen Land renommierten Einrichtung ist die Evangelisch-Presbyterianische Kirche Ghana, mit der die Lippische Landeskirche partnerschaftlich verbunden ist.
Gefeiert wurde mit einem Mitmachprogramm für Kinder. Afrikanisches Trommeln und Drucken afrikanischer Symbole war ebenso möglich wie das komplizierte Wickeln eines indischen Sari, diesem leichten, immer in hellen Farben leuchtenden Wickelkleid. Um das Drucken kümmerte sich Sabine Hartmann vom Referat für Ökumenisches Lernen der Lippischen Landeskirche. Beim Sari-Wickeln half Ruth Engel. Die Erwachsenen konnten sich an fair gehandeltem Tee und Kaffee stärken. Und natürlich waren alle eingeladen, durch den Laden zu schlendern und sich aus dem vielfältigen Angebot das auszuwählen, was ihnen gerade noch gefehlt hatte.
Am selben Abend traf man sich dann wieder in der Schule am Wall, um der Gruppe „Zolim“ zuzuhören. Ein afrikanischer Imbiss im Gemeindehaus am Markt, den die „Initiative Afrika e.V.” in Blomberg vorbereitet hatte, beschloss den Tag.

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