Archiv 2005 - 2001

30.08.2005

Schule – eine Gemeinde auf Zeit

Pressemitteilung:Schule – eine Gemeinde auf Zeit Einführung von Pfarrerin Dagmar Kübler als Lehrerin an der Realschule Lage

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Dr. Martina Plieth (Theologische Fakultät der Universität Münster) und Gisela Steinhage (evangelisch-reformierter Kindergarten Retzen – von links) assistierten, als Landespfarrer Günter Puzberg (3. von rechts) Pfarrerin Dagmar Kübler (3. von links) in ihr neues Amt einführte. Lages Gemeindepfarrer Frank-Günther Hochgreff und Realschulrektor Christian Garrell (von rechts) schlossen sich den Glückwünschen an.

Es sei keineswegs eine leichte Aufgabe, Lehrerin für evangelische Religion zu sein, sagte Landespfarrer Puzberg im Einführungsgottesdienst. „Es macht riesige Mühe, dies Fach zu unterrichten.“ Das liege jedoch nicht am Fach selbst, sondern am Alter der Schüler und Schülerinnen. Ihnen mittels des Religionsunterrichts den Zugang zur guten Botschaft des Evangeliums zu ermöglichen, fordere sowohl das fachliche und pädagogische Können wie auch die Gesamtpersönlichkeit des Unterrichtenden heraus.
Wenn ordinierte Pfarrer und Pfarrerinnen Religionsunterricht erteilten, könne dieser Unterricht dazu beitragen, dass es etwas heller werde in der Dunkelheit der Welt, beschrieb Günter Puzberg die didaktisch-seelsorgerliche Doppelrolle von Pastoren im Schuldienst. Religionsunterricht bereite die Jugendlichen darauf vor, dass das Leben auch seine Schattenseiten habe. Im Unterricht werde darüber gesprochen, Tränen zuzulassen – und es zuzulassen, dass die Tränen getrocknet werden. In diesem aufmunternden Sinne eröffne der Religionsunterricht den Heranwachsenden einen klareren und erklärenden Blick auf die Welt. Die Schüler und Schülerinnen würden aufgefordert, sich damit zu beschäftigen, was ihnen im Innersten wirklich wert und wichtig sei. Landespfarrer Günter Puzberg wünschte Dagmar Kübler, dass ihr Unterrichtsengagement auf fruchtbaren Boden falle und die Jugendlichen schließlich sagen: „Wir freuen uns auf Religion.“
Realschulrektor Christian Garrell ermutigte Pfarrerin Kübler, ihre neue Aufgabe zuversichtlich anzugehen. Das Kollegium werde sie in jeder erdenklichen Weise unterstützen, sich im Schulalltag zurechtzufinden. 895 Schüler und Schülerinnen besuchen zur Zeit die Freiligrath-Realschule. Davon sind weit mehr als die Hälfte evangelisch. Beim Blick auf seine Schülerstatistik erfreue Rektor Garrell jedes Jahr eine Zahl besonders: Nur ein bis zwei Jugendliche meldeten sich pro Schuljahr vom evangelischen Religionsunterricht ab. Daraus folgere er, dass es gerade das Fach evangelische Religionslehre sei, das die Jungen und Mädchen besonders berühre.
Pfarrerin Dagmar Kübler, Jahrgang 1965, lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Bad Salzuflen. Sie studierte Theologie in Münster und Heidelberg. 1996 wurde sie ordiniert. Als Pfarrerin war sie zuletzt in der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Retzen tätig. An der Freiligrath-Realschule nahm sie ihren jetzigen Dienst mit Beginn des neuen Schuljahres auf und trat damit die Nachfolge des ganz in den Schuldienst in Lemgo abgeordneten Pfarrers Rainer Stecker an. Dagmar Küblers Bilanz nach ihren ersten Tagen in Lage: „Dank der freundlichen Unterstützung durch das Kollegium ist mir das Ankommen leichtgefallen.“

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