Archiv 2005 - 2001

10.11.2003

Wachsender Bedarf an Beratung

Pressemitteilung: Wachsender Bedarf an Beratung. Lehrer qualifizierten sich

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22 Lehrerinnen und Lehrer erwarben unter Schulreferent Günter Puzbergs Leitung (links) spezielle Beratungskompetenz.

Eine Mutter kommt völlig aufgelöst zu einer Lehrerin und fragt um Rat, weil ihr Kind zu Hause immer so nervös und unruhig ist. Ein Schüler wird stetig schlechter in seinen Leistungen, ein Kollege weiß in seiner Klasse nicht mehr weiter.
Situationen, in denen Beratungslehrer eingeschaltet werden und helfen können. Zwei Jahre lang sind die Seminarteilnehmer zusammengekommen, um sich über Techniken und Methoden der Beratung zu informieren. Zehn Blockseminare über jeweils drei Tage haben sie dafür absolviert. Günter Puzberg, Leiter der Schulabteilung der Lippischen Landeskirche, sieht einen gestiegenen Bedarf für solche Angebote an den Schulen. „Die Lehrer zeigen ein hohes Interesse, sich diesen Bereich zusätzlich zu erwerben. Denn Schule muss heute viel Erziehungsarbeit leisten“.
Viele Kinder zeigen Verhaltensauffälligkeiten. Sie sind teilweise nicht motiviert, erfüllen ihre Aufgaben nicht oder können sich nicht konzentrieren, berichtet Puzberg weiter. Das Seminar sei aufgrund zahlreicher Nachfragen von Lehrern zustande gekommen und sehr gut aufgenommen worden. „Wir arbeiten sehr praxisorientiert. Wenn einer an der Schule ein Problem hat, dann wird das hier im Kursus reflektiert“. Über Referate der beiden Seminarleiter Birgit Krohn-Grimberghe und Günter Puzberg, in Gruppenarbeiten und Supervisionen haben die Teilnehmer sich das notwendige Rüstzeug für den Schulalltag mit seinen vielfältigen Problemen angeeignet.
Mit dabei war auch Annegret Blänkner, Konrektorin der Grundschule in der Senne in Augustdorf. Sie führt in ihrer Arbeit viele Gespräche mit Lehrern, Eltern und Kindern. „Wenn man das gelernt hat, dann öffnen sich die Eltern. Ich bekomme Infos von den Eltern über ihre Kinder, die wichtig sein können.“ Sie habe auch gelernt, geduldiger zu sein. Denn teilweise sei es nicht mit einem Gespräch getan, sondern notwendig, die Menschen länger zu beraten. Auch Gisela Klein-Avink von der Gustav-Heinemann-Schule in Detmold hat am Zertifikatskursus teilgenommen: „Ich habe viel Sicherheit bekommen, viele Methoden und Techniken erfahren, um Türen zu öffnen und auf Menschen zuzugehen.“ Jetzt gehe es darum, die neuen Erkenntnisse in die Schulen zu tragen. Beide Lehrerinnen sind sich am Schluss einig, dass der Kursus nicht einfach auseinander gehen sollte. „Es wäre schön, wenn wir uns immer mal wieder treffen und austauschen könnten.“
Die Kursusleitung prüft gegenwärtig, wie das Angebot einer begleitenden Supervision und ein neuer Lehrgang eingerichtet werden können.

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