Archiv 2005 - 2001

17.11.2001

Spitz rechnen, liebevoll pflegen

Pressemitteilung: Spitz rechnen, liebevoll pflegen

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Sie berieten über künftige Arbeitsformen der Diakonie in Lippe: Leitende Vertreter diakonischer Einrichtung trafen sich auf der Burg Schwalenberg zu einem Workshop.

Die Fusionswelle rollt – nicht nur in der Industrie. Auch in den Einrichtungen der lippischen Diakonie haben Kooperationen und Zusammenschlüsse längst begonnen. Für die Leiter diakonischer Einrichtungen ist das „eine schlichte Notwendigkeit“: Darin seien sich die 20 Teilnehmer des Treffens einig, sagte Udo Zippel, der Verwaltungsleiter des Diakonischen Werkes Lippe. Für 2002 sei die Angliederung der Diakoniestationen Lügde und Lippischer Südosten an das Elisenstift in Barntrup beschlossen. Dann werden unter diesem „Stiftungsdach“ mindestens vier vormals selbständige Stationen vereint sein. Die Diakonieverbände Lemgo, Detmold und Horn-Bad Meinberg streben für das Jahr 2003 ebenfalls eine Fusion an. Die Einbindung der evangelischen Kirchengemeinden in die diakonische Arbeit soll durch örtliche Fachbeiräte aber weiterhin gewährleistet werden. Zuschüsse, die Kirchengemeinden zur örtlichen Diakoniearbeit leisten, sind ausdrücklich für zusätzliche, finanziell nicht zu beziffernde Leistungen der Pflegekräfte vorgesehen - Gelder also, die zum Erhalt des christlichen Profils der Einrichtungen beitragen, das im engen Finanzierungsrahmen der Pflegeversicherung nicht existiert.
Der Spagat zwischen dem christlich motivierten Dienst am Nächsten und den äußeren finanziellen Zwängen ist für diakonische Einrichtungen nicht leicht zu bewältigen. Risiko- und Qualitätsmanagement sind dabei – neben Fusion und Kooperation – wichtige Stichworte für die Zukunft. Kontrolle und Transparenz geschäftsführender Maßnahmen heißen hier die Ziele. Außerdem könne man gefährliche Entwicklungen, aber auch Chancen früher erkennen, sagte Udo Zippel. Das erfordere allerdings auch einen höheren Zeit- und Kostenaufwand. Dabei stünden nicht mehr Gelder zur Verfügung, betonte er: Seit 1996 gebe es keine höheren Sätze für die Pflege. Aber gerade das Bundesgesetz zur Sicherung der Qualität in der Pflege mache diesen Mehraufwand auf Dauer erforderlich.
Tobias Allkemper von der Evangelischen Treuhand (Münster) wies außerdem darauf hin, dass eine entsprechende Dokumentation der geschäftsführenden Maßnahmen und Ziele inzwischen von vielen Banken als Voraussetzung für Kredite verlangt würde. „Unternehmen, die kein entsprechendes Management aufweisen, bekommen keine ordentliche Finanzierung mehr hin,“ sagte Udo Zippel dazu.

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