Archiv 2005 - 2001

29.10.2001

Christen: Entdeckungshelfer für den Glauben

Bibeltag mit Hirschler

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Eine kostbare Bibel aus dem 18. Jahrhundert betrachten Bischof i.R. Horst Hirschler, Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier und Superintendent Gerhard-Wilhelm Brand (von rechts) und auf dem Lippischen Bibeltag in Bösingfeld.

Der frühere Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Hannover forderte in seiner Predigt das entschlossene, selbstbewusste Gespräch mit Nichtchristen. Christen müssten genau hinhören und dann „reden, diskutieren – vor dem Hintergrund der Bibel über die Fragen, die die Menschen beschäftigen“. Der bloße Appell, die Bibel zu lesen, bleibe meistens wirkungslos. Die Gesprächspartner müssten spüren: „Wir tun das, weil wir wissen, dass uns nichts von der Liebe Gottes trennt“, sagte Hirschler, der seit seiner Pensionierung Abt des evangelischen Klosters Loccum ist. Dann könne man auch Ereignisse wie Terror und Krieg zwar nicht erklären, doch aushalten: Die Bibel vermittelt nach seiner Überzeugung in Jesus Christus die Grundlage für ein realistisches Gottvertrauen. „Der Gekreuzigte zeigt uns den Schrecken der Welt. Der Gekreuzigte im Licht der Auferstehung zeigt, dass Gottes Liebe uns auch gilt, wenn wir ihn nicht verstehen.“
Den festlichen Abendgottesdienst gestalteten der Posaunenchor Bösingfeld und die Flöten und Gitarren der Gruppe „Regenbogen“ musikalisch. Im Gemeindehaus konnten die Besucher anschließend etwas über die Geschichte der Lippischen Bibelgesellschaft erfahren. Zu einer kleinen Ausstellung alter Dokumente gab die landeskirchliche Archivarin Maja Schneider einen Überblick von der Gründung bis in die jüngste Vergangenheit. Seit der fürstliche Hofmarschall Gottlieb Alexander Freiherr von Blomberg im Jahr 1816 die Gesellschaft ins Leben gerufen hat, setzt sie sich für die Verbreitung der Heiligen Schrift ein. Eines der ersten Ziele war die Versorgung der armen Konfirmanden mit Bibeln, die sie sich sonst nicht leisten konnten. Allerdings, so die zeitgenössischen Berichte, gab es um 1825 gerissene Jugendliche, die ihre geschenkten Bibelbücher umgehend zu Geld machten. Heute versorgt die Lippische Bibelgesellschaft nach wie vor lippische Kirchengemeinden, aber auch Privatpersonen mit Bibeln. Als Mitglied der Stiftung Deutsche Bibelgesellschaft fördert sie aber auch die Verbreitung der Bibel in aller Welt.
Neuartige Möglichkeiten des Bibelgebrauchs führte Friedrich Rhiemeier von der EDV-Abteilung der Lippischen Landeskirche vor. Internet und CD-ROM ermöglichen die schnelle Querverbindung zwischen hebräischem und griechischem Urtext und den verschiedenen Übersetzungen.

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