Archiv 2005 - 2001
09.09.2002
O happy day
Pressemitteilung: Gospelkirchentag in Essen: Begeisterte Stimmen aus Lippe
Musik für Leib und Seele: Seit Ende der sechziger Jahre ist der amerikanische Musiker Edwin Hawkins mit seinem Lied "O happy day" weltberühmt. |
Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier sprach beim Gospelkirchentag in Essen die abschließenden Segensworte. |
Mitmachen mit dem ganzen Körper: Die Mitglieder des Pogo-Chores aus Schlangen, erkennbar an ihren gelben T-Shirts, sind dabei. |
Bekenntnis: Hamburgs berühmteste Rock-Legende Inga Rumpf sprach frei und unverkrampft über ihren Glauben an Gott. |
Eine Generation älter, aber nicht weniger begeistert sind die Frauen vom Kirchenchor Remmighausen, den Irmela Stukenbrok-Krebber seit zwei Jahren leitet. „Wir haben einfach Freude an dieser Musik“, sagt die nebenamtliche Kirchenmusikerin. Beim Gospelkirchentag „können wir uns herauspicken, was uns etwas bringt.“ Und das war eine ganze Menge: vom Chorleitungsworkshop über Notenmaterial bis zur Playback-CD.
Noch keinen ständigen Gospelchor, aber eine Vision gibt es in der Kirchengemeinde Hillentrup. Simone Detering, die für den Jugendtreff „Stay In“ verantwortlich ist, hat schon mit Konfirmanden Gospels gesungen. Und auch dem Chor „Zwischentöne“, in dem Jugendliche mitmachen, sind diese Klänge nicht fremd. Bei den sechs Jugendlichen, mit denen Simone Detering in Essen war, „ist der Geist des Gospel übergesprungen“: Sie sind entschlossen, sich ab jetzt regelmäßig zum Singen zu treffen. Die Hoffnung der Jugendmitarbeiterin, dass ihre Leute auf dem Gospelkirchentag zur „Keimzelle“ werden, scheint sich zu erfüllen.
Fünf Teenager aus Bega sind unter der behutsamen Begleitung von Tobias Schmidt-Detering dabei, eine Band aufzubauen. Nach dem Gospelkirchentag ist klar, dass sie sich jetzt auch der Gospelmusik widmen werden.
Das tut der Gospelchor Hohenhausen bereits. Die sieben seiner 30 Mitglieder, die mit Leiterin Angelika Bönnemann am Treffen in Essen teilgenommen haben, sind von der Atmosphäre ebenfalls begeistert. „Wir werden versuchen, unseren Chor damit zu infizieren“, sagt die Gemeindepädagogin.
Also nur Euphorie, Freude, Begeisterung? Teilnehmer und Verantwortliche sind sich einig: Der Gospelkirchentag war mehr als ein Wohlfühl-Festival. Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier von der Lippischen Landeskirche und die anderen beiden leitenden Theologen aus Westfalen und dem Rheinland wiesen beim großen Finale darauf hin: Christ sein bedeutet keineswegs ein ständiges Hochgefühl. Aber es gibt die Gewissheit, sich von Gott getragen zu wissen.
In Workshops und Proben wurde konzentriert gearbeitet. Nie trat die geistliche Aussage in den Hintergrund: Das englische Wort Gospel bedeutet schließlich „Evangelium“. Die Stars von Inga Rumpf bis Edwin Hawkins bekannten sich unter dem Beifall Tausender frei und unverkrampft zu ihrem Glauben. Genau das macht den Charakter dieser Musik aus: Christlicher Inhalt und musikalische Form sind so vollkommen eins, dass der ganze Körper selbstverständlich mitgeht. Gospel betrifft eben Leib, Geist und Seele. Für Kirchenrat Andreas-Christian Tübler, der den Gospelkirchentag mit organisiert hat, liegt nahe, dass diese Musik auf dem Zweiten Ökumenischen Kirchentag in Lemgo 2006 eine große Rolle spielen wird.